Die Palästinensische Kampagne für den akademischen und kulturellen Boykott Israels - 9 Mai 2018
Israel ist darum bemüht, mit internationalen Festivals wie dem Pop-Kultur Berlin in Verbindung gebracht zu werden, um sein Image im Ausland mit Artwashing aufzupolieren, womit es explizit versucht, von seinen Verbrechen an den Palästinenser*innen abzulenken.
Für ein vermeintlich progressives Festival ist es gelinde gesagt unmoralisch und heuchlerisch, Sponsoring eines jahrzehntelangen Unterdrückungs- und Apartheid-Regimes wie Israel zu akzeptieren.
Aktuell führt Israel eine – bereits im Vorfeld angekündigte – Shoot-to-kill-or-maim-Politik gegen Tausende von friedlichen Demonstrant*innen im belagerten und besetzten Gazastreifen durch, die für ihre Freiheit kämpfen. Die Dutzenden von Toten und Tausenden von Verletzten wurden nicht versehentlich erschossen: Ein Sprecher der israelischen Armee sagte sogar: „Nichts wurde unkontrolliert ausgeführt; alles war präzise und kontrolliert. Wir wissen, wo jede einzelne Kugel landete.“
Der Internationale Strafgerichtshof hat Israel gewarnt, dass dessen Töten in Gaza als Kriegsverbrechen definiert werden könne. In Anbetracht Israels fortgeführter Missachtung der Menschenrechte der Palästinenser*innen bedeutet das Annehmen von Propaganda-Geldern der israelischen Regierung bewusste Komplizenschaft beim Artwashing von Israels ungeheuerlichen Verletzungen des Völkerrechtes.
Vor einigen Monaten sagte Neuseelands Popsensation Lorde einen geplanten Gig in Tel Aviv ab. Als sie sich mit einer hässlichen Einschüchterungs- und Schmutzkampagne israelischer Lobbyist*innen konfrontiert sah, versicherten Dutzende von weltweit bekannten Künstler*innen, darunter Oscar-Gewinner*innen aus Hollywood, Lorde ihre ausdrückliche Unterstützung.
Ein israelischer Beamter brachte die offenkundige Politik der kulturellen Weißwaschung wie folgt auf den Punkt: „Wir werden bekannte Romanautoren und Schriftsteller ins Ausland schicken, ebenso Theatergruppen und Ausstellungen. Auf diese Weise zeigt man Israels schöneres Gesicht, damit an uns nicht nur im Zusammenhang mit Krieg gedacht wird.“
Das Pop-Kultur-Festival besteht darauf, das Sponsoring von Israel anzunehmen und, unabhängig von den Vorwänden, die es dieses Jahr aufbringen möge, lässt es uns damit keine andere Wahl, als an alle teilnehmenden Künstler*innen zu appellieren, ihre Teilnahme abzusagen, sollte das Festival das Sponsoring durch Israel nicht widerrufen.
Eine Veranstaltung, die durch den Apartheidstaat Südafrika gesponsert worden wäre, hätte dieselben Boykottaufrufe vonseiten Menschenrechtsaktivist*innen und progressiven Personen in Südafrika, Deutschland und anderswo nach sich gezogen. Gleichermaßen ist die Unterlassung der Normalisierung von Israels System der Ungerechtigkeit das Mindeste, was die Palästinenser*innen von progressiven Künstler*innen und Kultureinrichtungen erwarten, damit unser gewaltfreies Streben nach Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit nicht untergraben wird.
Werdet ihr auf der richtigen Seite der Geschichte stehen?
[1] PACBIs Richtlinien für den kulturellen Boykott Israels lauten: „[Eine] öffentliche Veranstaltung/Aktivität, die mit dem Sponsoring/unter der Schirmherrschaft [‘Aegis’] oder mit Beteiligung eines offiziellen israelischen Organs, direkt oder indirekt über eine beteiligte Institution, durchgeführt wird, stellt einen Fall der Komplizenschaft dar und verdient es daher, boykottiert zu werden.“
Jüdische Stimme für gerechten Frieden im Nahost e.V. und Jewish Antifa Berlin - 9 May 2018
Unsere gemeinsame Stellungnahme vom letzten Jahr machte deutlich: “Indem es das Logo der israelischen Botschaft auf seiner Homepage präsentiert, hilft das Festival dem Staat Israel – bewusst oder unbewusst – seine Besatzungspolitik und Menschenrechtsverletzungen weißzuwaschen… wir empfinden es als schändlich, dass ein Festival, das solchen Wert auf Vielfalt, Reflexion und internationalen Dialog legt, sich auf eine solche Art und Weise benutzen lässt.”
Aus Protest gegen diese Unterstützung sagten letztes Jahr acht Künstler*innen ihre Teilnahme am Festival ab. Unterstützung der israelischen Regierung anzunehmen spielt deren wohlbekannter “Brand Israel”-Propagandastrategie in die Hände, die Kunst dazu benutzt, ihre fortgeführten Verletzungen des Völkerrechts weißzuwaschen.
Seit dem 30. März dieses Jahres haben israelische Truppen Massaker an den Demonstrant*innen im Gazastreifen begangen – mit mehr als 40 Toten und über 5.000 Verletzten. Das Bestehen des Festivals auf die Unterstützung durch die Botschaft der israelischen Regierung – während diese absichtlich unbewaffnete palästinensische Demonstrant*innen ins Visier nimmt – dient als Genehmigungsstempel für diese Verbrechen.
Wir sind uns vollkommen über die Risiken für diejenigen in Deutschland, insbesondere für Palästinenser*innen und Araber*innen, im Klaren, die die Unterstützung durch Israel kritisieren, wie die Verleumdungen und falschen Unterstellungen deutscher Medien und des Festivals selbst im letzten Jahr gezeigt haben.
Wir lehnen diese falschen Anschuldigungen und Bezichtigungen des Antisemitismus ab, die dafür missbraucht werden, berechtigte Kritik an Menschenrechtsverletzungen Israels zum Schweigen zu bringen. Wir stehen an der Seite von allen Künstler*innen, die dieses Jahr aus Protest gegen die Unterstützung durch Israel absagen.
Es ist nicht antisemitisch, an der Seite von Menschenrechten zu stehen. Aus unserer Perspektive entspricht es vielmehr jüdischen Werten. Des Weiteren lehnen wir die Instrumentalisierung unserer Identität als jüdische Menschen – viele von uns selbst Künstler*innen und Kulturschaffende – zur Weißwaschung von Unrecht ab. Wir sagen genug. Bis hierhin und nicht weiter
Absage: Shopping (GB) - 9 May 2018
Als Band wird Shopping immer jede Form von Unterdrückung und Diskriminierung ablehnen, einschließlich Homophobie, Transphobie, Kolonialismus und Rassismus. Wir sind entschieden gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit. Aus diesen Gründen und im Einklang mit den Grundsätzen der gewaltfreien BDS (Boykott-, Desinvestitionen- und Sanktionen)-Bewegung für die Rechte der Palästinenser*innen bekräftigen wir unsere Solidarität mit dem palästinensischen Aufruf zu BDS.
Brian Eno - 10 May 2018
Veranstalter des Festivals - 11 May 2018
Wie schon im Jahr 2017 wurde Pop-Kultur auch im Jahr 2018 wieder zum Boykott-Ziel des internationalen BDS-Netzwerks (»Boycott, Divestment and Sanctions«) und PACBI (Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel) erklärt. Diese Kampagne möchte die wirtschaftliche, kulturelle und politische Isolierung von Israel erreichen. Es gab E-Mails mit der Aufforderung, die offizielle Zusammenarbeit mit der Botschaft von Israel einzustellen und das Logo, das wir im Sinne der Transparenz aufgrund einer Unterkunfts- und Reisekostenbeteiligung in Höhe von 1.200 EUR auf unserer Website aufführen, offline zu nehmen. Verschiedene Künstler*innen haben ebenfalls Nachrichten, in denen sie gebeten wurden, das Festival zu boykottieren, erhalten. Die britische Band Shopping hat ihren Auftritt bei Pop-Kultur abgesagt.
Die Zusammenarbeit mit der Botschaft von Israel findet im Jahr 2018 statt, da wir dieses Jahr drei israelische Künstler*innen im Line-up haben. Wir erhalten von der Botschaft insgesamt eine Unterkunfts- und Reisekostenbeteiligung von 1.200 EUR. Derzeit ist die israelische Botschaft einer von drei Partnern, die Artist & Travel Support leisten. Das Bureau Export ermöglicht einen Beitrag von 3.400 EUR für sechs französische Künstler*innen, während die British Council 18.000 Britische Pfund für das Projekt “Mix the City” bei Pop-Kultur beisteuert. Diese Art der Zusammenarbeit ist bei Festivals, Ausstellungen und Veranstaltungen aller Genres im internationalen Kulturaustausch eine gängige Praxis.
Pop-Kultur vertritt eine klare und standfeste Position: Wir lassen uns durch Boykott nicht einschüchtern. Wenn Menschen nicht bei uns auftreten möchten, weil wir eine Unterkunfts- und Reisekostenbeteiligung von der israelischen Botschaft in Berlin bekommen, so bedauern wir das. Das Nicht-Auftreten, der Boykott, ist nicht unsere Entscheidung. Wir sind jederzeit offen für einen konstruktiven Dialog. Wir glauben daran, dass Diskurs und Dialog der einzige Weg sind, mit den Konflikten in dieser Welt umzugehen. Gerade wir als Kulturarbeiter*innen haben die Aufgabe, über Grenzen hinweg Netzwerke zu knüpfen, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind.
Berlin against Pinkwashing - 12 May 2018
Berlin Against Pinkwashing ist eine internationale multiethnische Gruppe von Queer- und queernahen Aktivist*innen. Wir halten es für grundlegend wichtig, uns mit der palästinensischen Zivilgesellschaft und ihrer Forderung nach einem Ende ihrer systematischen Unterdrückung durch den israelischen Staat solidarisch zu verhalten. Wir fordern daher das Berliner Pop-Kultur Festival auf, auf die Unterstützung der israelischen Botschaft zu verzichten. Wenn das Festival weiterhin auf diese Zusammenarbeit besteht, fordern wir alle teilnehmenden Künstler*innen auf, sich zurückzuziehen.
Israel verstößt derzeit gegen das Völkerrecht, indem es diskriminierende Maßnahmen gegen die palästinensische Bevölkerung durchführt, die gleichbedeutend mit Apartheid sind – einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wie erfolgreich diese Diskriminierung ist zeigt sich in der systemischen Ausgrenzung palästinensischer Stimmen – darunter Frauen*und LGBTQI*-Menschen. Wir wissen zwar, dass auch andere Länder wie Großbritannien Pinkwashing betreiben, aber Israel ist das einzige Land, das eine illegale Besatzung aufrechterhält und gleichzeitig eine mehrere Millionen Dollar schwere Kampagne betreibt, um sich als sicheren Hafen für LGBTIQ*-Rechte darzustellen.
Die verschärften Auswirkungen von der Kombination aus Rassismus und Queerphobie auf queere Palästinenser*innen fordern ihren Tribut von Familien und Jugendlichen und machen sie anfälliger für Gewalt, Armut, Drogenmissbrauch und Selbstmord. Darüber hinaus sind palästinensische LGBTQI* in Gaza und im Westjordanland häufig homophobem Missbrauch und Erpressung durch Israel ausgesetzt, um sie als Informant*innen zu rekrutieren – allesamt Kriegsverbrechen und schwere Menschenrechtsverletzungen.
Gleichzeitig investiert Israel jährlich mehrere zehn Millionen Dollar, um sich als egalitären, LGBTQI* -freundlichen Staat darzustellen. Als Aktivist*innen, die eine queere Befreiung anstreben, lehnen wir den Versuch des Staates Israel ab, die Assoziierung mit unserem Kampf dazu nutzen, seine Politik des Rassismus und der Verweigerung der Menschenrechte für unsere palästinensische Familie zu beschönigen.
Wie wir bereits letztes Jahr klar gemacht haben, begrüßen wir ein Festival, das Raum für ansonsten marginalisierte Queer- und POC-Stimmen schafft. Aber wir sind enttäuscht, dass ein solcher Raum eine Werbeplattform für die israelische Botschaft werden würde. Eine Kulturförderung, die es einem Staat, der ein Apartheidregime aufrechterhält, erlaubt, sich als Leuchtturm der Progressivität darzustellen, ist unhaltbar.
Absage: Richard Dawson (GB) - 17 May 2018
statement on the upcoming pop-kultur festival in Berlin@popkulturberlin @PACBI pic.twitter.com/TwwjO2me8R
— richard dawson (@richarddawson12) May 17, 2018
Als Reaktion auf den an Künstler*innen gerichteten Aufruf der palästinensischen Kampagne zum akademischen & kulturellen Boykott von Israel, das kommende Pop-Kultur Festival in Berlin zu boykottieren und einer Korrespondenz mit ihnen [PACBI] und dem Festival muss ich bedauerlicherweise mitteilen, dass wir beschlossen haben, unseren Auftritt abzusagen. Die Tötungen von Demonstrant*innen in Gaza durch israelische Regierungstruppen letzten Montag sind die jüngsten in einer langen Reihe von Gräueltaten gegen das palästinensische Volk. Selbst wenn ein Auftritt bei Pop-Kultur bedeutete, dass ich eine solche Regierung nur im geringsten Maße unterstütze, kann ich meine Musik oder meinen Namen nicht mit gutem Gewissen dafür hergeben.
Richard Dawson
Absage: Gwenno (GB) - 22 May 2018
Statement on cancelling my upcoming Pop-Kultur Berlin appearance. pic.twitter.com/AtVjzBQpLv
— G W E N N O (@gwennosaunders) May 22, 2018
Ich habe mich entschieden, meinen Auftritt beim diesjährigen Pop-Kultur Festival Berlin abzusagen, nachdem ich vor kurzem entdeckt habe, dass aus Israel stammende Künstler*innen, die auf dem Festival auftreten, von der israelischen Regierung finanzielle Unterstützung zur Deckung der Reisekosten erhalten. Als Gegenleistung dafür erscheint das Logo der israelischen Regierung auf allen Werbematerialien, die mit dem Festival zu tun haben.
Ich weiß, dass es wahrscheinlich viele Festivals gibt, die ähnliche Vereinbarungen mit dieser Regierung getroffen haben, aber ich kann den klaren Fakten nicht zustimmen, dass die israelische Regierung und Armee unschuldige Palästinenser*innen töten und ihre Menschenrechte verletzen. Diese verzweifelte Lage muss sich ändern.
Ich bin solidarisch mit dem palästinensischen Volk, der israelischen Friedensbewegung und all denen, die gegen Imperialismus und Unterdrückung sind, in dem Glauben, dass wir die Welt zu einem besseren Ort machen können.
In Liebe,
Gwenno
Die Palästinensische Kampagne für den akademischen und kulturellen Boykott Israels - 25 May 2018
Wir schätzen die Entscheidung der britischen Künstler*innen Shopping, Richard Dawson und Gwenno sehr, sich vom Pop-Kultur-Festival in Berlin zurückzuziehen, weil dies, ungeachtet aller Appelle, seine Zusammenarbeit mit der israelischen Botschaft nicht beendet, sondern fortsetzt.
In ihren wortgewaltigen Statements machen die Künstler*innen unmißverständlich klar, dass die Annahme von Sponsoring durch die israelische Botschaft, während Israel unbewaffnete palästinensische Demonstrant*innen in Gaza tötet und schwere Verletzungen der palästinensischen Menschenrechte begeht, zutiefst problematisch ist.
Shopping, Richard Dawson und Gwenno erinnern uns an internationale Künstler*innen, die sich in den 1980er Jahren weigerten, die Apartheid in Südafrika als Normalität anzuerkennen.
Als gewissenhafte Künstler*innen weigern sie sich, sich am Artwashing von Israels Verbrechen zu beteiligen und sind solidarisch mit dem palästinensischen Kampf für Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit.
Wir erneuern unseren Aufruf an alle beteiligten Künstler*innen und Kulturschaffenden, sich vom Pop-Kultur Festival zurückzuziehen, bis das Festival alle Formen der Zusammenarbeit mit dem israelischen Unterdrückungsregime beendet.
Absage: John Maus (US) – 5 Juni 2018
Festivalleiterin Katja Lucker - 6 June 2018
Die Palästinensische Kampagne für den akademischen und kulturellen Boykott Israels - 9 Juni 2018
„[BDS] Kampagnen auf der ganzen Welt stellen den vielversprechendsten Weg dar, das Versagen der Regierungen der Welt zu überwinden, Israels Uneinsichtigkeit und gesetzeswidrigem Verhalten zu widerstehen.“
– Stephane Hessel, Holocaust-Überlebender und Mitverfasser der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
Trotz der wachsenden Anzahl von Absagen, die das Pop-Kultur-Festival Berlin aufgrund der Unterstützung der israelischen Botschaft zu verzeichnen hatte, sagte die Festivalleiterin den deutschen Medien, die Frage, dieses Sponsoring fallenzulassen, “stellt sich wirklich gar nicht”.
Diese arrogante Zurückweisung der wiederholten Kritik von Palästinenser*innen und progressiven Künstler*innen – dass die Annahme dieses Sponsorings Komplizenschaft beim Artwashing von Israels Besatzungs- und Apartheidspolitik darstellt – verrät Gleichgültigkeit, und Schlimmeres, gegenüber palästinensischen Menschenrechten.
Das Pop-Kultur-Festival beharrt darauf, seine “Zusammenarbeit” mit Israel trotz dessen jüngsten Massakern in Gaza und seiner von Amnesty International verurteilten “Shoot-to-kill-or-maim”-Politik fortzusetzen. Dies weist auf die bewusste Kollusion des Pop-Kultur-Festivals mit den verzweifelten Versuchen von Israels rechtsextremer Regierung hin, sich durch Kunst und Kultur ein neues Image zu verschaffen.
Der prominente Komponist und Musikproduzent Brian Eno hat die Partnerschaft des Pop-Kultur-Festivals mit der israelischen Botschaft als „eine Weißwaschung“ bezeichnet.
Der schamlose – und offensichtlich grundlose – Angriff der Festivalleiterin auf die für den Friedensnobelpreis nominierte BDS-Bewegung für palästinensische Rechte, bei dem sie diese als „bescheuert“ und „antisemitisch“ bezeichnete, macht aus Palästinenser*innen minderwertige Menschen, indem sie unser gewaltloses Streben nach Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit diffamiert.
Es handelt sich um einen rassistischen Angriff auf die größte von Palästinenser*innen geführte Menschenrechtsbewegung, die von der überwältigenden Mehrheit der palästinensischen Zivilgesellschaft einschließlich Gewerkschaften, kulturellen Netzwerken und Frauenverbänden unterstützt wird.
Das Gleichsetzen der Ablehnung von Israels Politik – illegale Siedlungen, ethnische Säuberungen, Apartheid, etc. – mit antijüdischem Rassismus ist eine Form des antipalästinensischen Rassismus, die dazu dient, Israels Kritiker*innen mundtot zu machen. Es erweist auch den aktuellen Kämpfen gegen real existierenden antijüdischen Rassismus einen schlechten Dienst, wie progressive jüdische Gruppen in Europa und in den USA oft erörtert haben.
Basierend auf der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte lehnt der BDS-Aufruf der palästinensischen Zivilgesellschaft von 2005 kategorisch alle Formen von Rassismus und Diskriminierung ab. BDS ruft zu gewaltlosem Druck auf, ähnlich dem, der auf das Apartheid-Südafrika ausgeübt worden ist, um Israels schwerwiegende Verletzungen des Völkerrechts zu beenden und die Menschenrechte der palästinensischen Bevölkerung zu wahren.
Gemäß der UN-Definition von Rassendiskriminierung toleriert die BDS-Bewegung keinerlei Handlung oder Rede, die, unter anderem, Rassismus gegen Schwarze, antiarabischen Rassismus, Islamophobie, Antisemitismus, Sexismus, Fremdenfeindlichkeit oder Homophobie beinhaltet oder verbreitet.
Wir wiederholen unseren Aufruf an alle progressiven Künstler*innen, ihre Teilnahme am Pop-Kultur-Festival aufgrund seiner Partnerschaft mit der israelischen Botschaft als auch dessen jetzt deutlich ersichtlichen antiarabischen Rassismus zurückzuziehen.