UPDATE 2020 –
Boycott Pop-Kultur Festival Kampagne – 26 August 2020
Nach jahrelanger Menschenrechtskampagne ist das Pop-Kultur Festival Berlin in diesem Jahr keine Partnerschaft mit der Botschaft des Apartheidstaats Israel eingegangen und wirbt auch nicht für sie, offenbar aus praktischen Gründen, die mit dem reinen Online-Charakter von Pop-Kultur 2020 zusammenhängen. Dennoch wird die Abwesenheit der Botschaft von den Unterstützer*innen der palästinensischen Menschenrechte begrüßt werden. Das Festival sollte die Botschaft allerdings endgültig fallen lassen.
Die Kampagne zum Boykott des Pop-Kultur Festivals Berlin hat dazu geführt, dass sich fünfzehn Künstler*innen von drei Ausgaben aufgrund der Komplizenschaft des Festivals an Rassismus und Reinwaschung israelischer Kriegsverbrechen mittels der Kunst zurückgezogen oder distanziert haben. Die Kampagne wird fortgesetzt, sollte das Festival erneut eine Partnerschaft mit der israelischen Botschaft eingehen.
Vor kurzem entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, dass die Befürwortung der von Palästinenser*innen geführten Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung (BDS) durch das Recht auf freie Meinungsäußerung geschützt ist. Hunderte von Intellektuellen und Künstler*innen haben sich verpflichtet, sich politischen Lackmustests in Deutschland zu widersetzen, Hunderte weitere haben Schwarze, Braune und queere Künstler*innen verteidigt, die von einem hässlichen und wachsenden McCarthyismus in elitären deutschen kulturellen und akademischen Institutionen ins Visier genommen werden.
Doch anstatt seiner grundlegenden ethischen Verpflichtung nachzukommen, seine Komplizenschaft mit dem rechtsextremen israelischen Regime von Annexion, ethnischer Säuberung, Besatzung und Apartheid zu beenden, befasste sich das Pop-Kultur Festival Berlin jahrelang systematisch mit der beschämenden politischen Prüfung potenzieller Künstlerinnen und Künstler und schränkte damit sein einst vielfältiges Programm radikal ein. Das Festival muss seine repressive Politik im Hinblick darauf beenden, was Künstler*innen zu den palästinensischen Menschenrechten sagen und denken sollten.